Samstag, Februar 07, 2015

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A propos priori

Und dann war da noch der Klöppel, dem man die Glocke verkauft hat. Man ist ja heute viel offener. Und dröhnt nicht mehr so rum. Schnaps geht gar nicht, hab ich mir sagen lassen. Der muss ziehen. Erst so, dann wie, und immer wieder. Und das Heu muss in die Scheune, und das Vieh muss auf die Weide, und der Tiefflieger muss unter die Erde. Soll er sich doch durchgraben. Wir haben den Baum, und den nutzen wir auch. Ast für Ast. Sprosse für Leiter. Eigentlich war hier früher alles Wald. Auch Onkel Otto, und Karl-Heinz. Ein Kerl von einem Baum. Leiter hatte der einen Stich bekommen, sogar vier Stiche, als man ihm den Zettel an die Rinde gemacht hat, wegen der Liebe und der Müllabfuhr. Und wegen der Millionen. Sind aber dann doch nicht gekommen. Karl-Heinz blieben die Stiche. Hier, fühlt mal, sagt er, und alle rennen weg, wegen der Zellulose. Ist so bei alten Bäumen. Sind schon nah am Buch, und wer will schon wissen, was alles drinsteht, in so einem Buch. Unter den Bäumen ist es heute verdächtig still. Der Minister dreht wohl wieder seine Runde. Macht er immer so. Sich unters Volk mischen, und nachher weiss er immer gar nicht, welche Farbe heute eigentlich dran war. Egal, er hat wieder sein Pflicht getan. Und die Bäume glänzen feucht und gelb, und die Blätter taumeln braun und rund, und das Gras hält sich zurück mit Kommentaren. Getrampelt wird schließlich immer. Man muss halt nehmen was kommt.


Nebenbei (wie nebenbei):

Wenn ich tot bin, will ich ein Regenbogen sein.

Gehts noch? Ne Nummer kleiner?

Na dann wenigstens eine Öllache. Die schillern auch so schön.

Meinetwegen. Eine Drecklache hast Du ja schon.

Siehst Du. Und vielleicht klappts ja doch noch mit dem Regenbogen. Irgendwie.

So ein Dreck.

Das ist kein Dreck. Das ist Fantasie.

Ja. Aber irgendwie schmutzig.

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